Schüler freuen sich über Spende

Kreis Lippe/Kalletal. Sie verkaufen in den Pausen Radiergummis, Stifte und Hefte. Sie organisieren alles selbst: Einkauf, Preiskalkulation, Buchführung. Lernbehinderte Jugendliche der Fröbelschule in Kalletal-Hohenhausen arbeiten in der Schülerfirma „Radiergummi & Co“. Dieses Projekt zur Förderung der Jugendlichen hat das Spendenparlament Lippe jetzt mit 1.500 Euro unterstützt.

„Wir freuen uns, wenn dieses vorbildliche Projekt durch unsere Anschubfinanzierung ins Laufen kommt“, erklärt Udo Zippel vom Spendenparlament. Die 1.500 Euro sind in den Bau eines professionellen Verkaufsstandes geflossen, in dem die Schüler täglich ihre Waren anbieten. „Im Kalletal sind die Wege zum Einkaufen weit. Für viele Schüler ist es schwierig, nach dem Unterricht noch Hefte und Stifte zu kaufen“, erklärt Schulleiterin Cornelia Strüver. Radiergummi & Co bietet außerdem gesunde Nahrungsmittel an. Es gibt zum Beispiel Milch, Obst, Müsliriegel, Joghurt und Säfte. „Mit diesem Schulkiosk gehen wir in der Berufsförderung neue Wege. Die Schüler kaufen zusammen mit ihrer Lehrerin Gabi Kirchhoff die Waren selbst ein, kalkulieren die Preise, führen Buch und stellen Bestelllisten auf. Damit lernen sie die Grundstrukturen eines Betriebes kennen.“ Radiergummi & Co ist bereits die fünfte Schülerfirma der Fröbelschule im Kalletal. Um noch besser auf die berufliche Praxis vorzubereiten, wünschen sich Lehrer und Schüler Kontakt zu Patenfirmen, die tageweise Einblicke in ihren Arbeitsalltag gewähren. Das Spendenparlament Lippe hat sich von diesem Förderkonzept für lernbehinderte Schüler überzeugen lassen und eine Anschubfinanzierung für den Verkaufsstand gegeben. Die rund 180 Mitglieder des Spendenparlaments unterstützen gemeinnützige Initiativen und soziale Projekte, die sich im Kreis Lippe gegen Armut, Arbeitslosigkeit, private Überschuldung und Obdachlosigkeit richten. Zweimal im Jahr wird über Anträge entschieden. Wer mindestens 62 Euro im Jahr einbringt, kann im Parlament mitbestimmen, welche sozialen Initiativen bedacht werden sollen. In den vergangenen sieben Jahren sind unter anderem Hilfsmaßnahmen für Obdachlose, Suchtkranke, Frauen und Mädchen in Notsituationen und für Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterstützt worden.